Mitarbeitende zu Fans machen: Das bedürfnisbasierte Modell für Arbeitgeberattraktivität

Die aktuelle Trendstudie „Arbeitgeberattraktivität im Wandel“ der Universität St. Gallen im Auftrag des Konstanzer Zentrums für Arbeitgeberattraktivität hat untersucht, was Mitarbeitende im Unternehmen hält und was sie wegtreibt. Mit dem bedürfnisbasierten Modell für Arbeitgeberattraktivität beschreiben die Forscher*innen eine sehr pragmatische Herangehensweise, Mitarbeitende zu Fans zu machen: die Orientierung ihres Tuns an den übergeordneten Bedürfnissen.

3 Handlungsfelder des bedürfnisbasierten Modells

Das bedürfnisbasierte Modell identifiziert drei Handlungsfelder: Basisbedürfnisse, Sozialbedürfnisse und Entwicklungsbedürfnisse der Mitarbeitenden.

Basisbedürfnisse fokussieren auf grundlegende Werte, die für Mitarbeitende Sicherheit bedeuten. Dazu gehören beispielsweise eine angemessene Vergütung und familienfreundliche Ausrichtung des Unternehmens.

Sozialbedürfnisse richten sich auf die Bedeutung sozialer Beziehungen. Zufriedene Beschäftigte brauchen Wertschätzung, gutes Führungsverhalten und eine harmonische Zusammenarbeit im Team, um sich im Unternehmen eingebunden zu fühlen und produktiv arbeiten zu können.

Mitarbeitende mit Fokus auf Entwicklungsbedürfnisse legen wiederum viel Wert darauf, dass der Arbeitgeber ihnen Gelegenheiten zur persönlichen Entwicklung, klar kommunizierte Aufstiegsmöglichkeiten und eine sinnerfüllte Tätigkeit bietet.

 

Sozialbedürfnisse sind besonders wichtig. Unternehmen müssen in zunehmend virtuellen Arbeitskontexten bewusst Raum zur Vernetzung bieten, um Isolation vorzubeugen. Die Zusammenarbeit in den Teams, aber auch ein Austausch über die Arbeit hinaus sind dabei wichtige Bausteine. Für Führungskräfte gilt es gerade jetzt, den Mitarbeitenden Wertschätzung zu vermitteln und sie bestärkend zu führen.

Achtung: Bislang zeigen sich laut der Studie noch große Diskrepanzen zwischen den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und dem Maß, in welchem Arbeitgeber diesen nachkommen. Es lohnt unbedingt, einen kritischen Blick auf mögliche Bedürfnislücken im Unternehmen zu werfen und zu prüfen, an welchen Stellen noch Nachholbedarf besteht.

Die Studie „Arbeitgeberattraktivität im Wandel“ wartet darüber hinaus mit konkreten Tipps auf, wie Mitarbeitende bestimmter Generationen über eine spezifische Bedürfniserfüllung zu Fans gemacht werden können. Auch zeigt sie, welche weiteren Faktoren für die Attraktivität von Arbeitgebern relevant sind und welche Faktoren Arbeitgeberattraktivität zerstören. Die Studie ist hier kostenlos erhältlich.