Studie offenbart Gefahr für Mensch und Unternehmen im Homeoffice und beschreibt wirkungsvolle Erfolgsfaktoren für Leistung bei guter Gesundheit
Konstanz - Im Homeoffice gute Leistungen zu erbringen und gleichzeitig gesund zu bleiben, ist eine extreme Herausforderung für alle – vom Top Management bis zum Mitarbeitenden selbst. Die vom Zentrum für Arbeitgeberattraktivität herausgegebene Top Job-Trendstudie 2022 alarmiert: 41 % der in der Untersuchung befragten Mitarbeitenden befinden sich in einer ungesunden oder gar gesundheitsbedrohlichen Balance. Und gleichzeitig erbringen 62 % der Mitarbeitenden eine merklich verringerte Leistung.
In einer Zeit, in der die meisten Unternehmen Homeoffice fest etablieren, zeigt die Studie dringenden Handlungsbedarf auf, gibt wissenschaftlich fundierte Empfehlungen und arbeitet bisher wenig beachtete Erfolgsfaktoren heraus. Mit ausgesuchten Praxisbeispielen einiger mittelständischer Unternehmen, machen die mit der Untersuchung beauftragten Forscher*innen der Universität St. Gallen ihre Handlungsimpulse leicht umsetzbar. Die Studie „Homeoffice richtig gestalten - Erfolgsmuster zur Steigerung von Leistung und Gesundheit“ ist kostenfrei erhältlich unter www.topjob.de/trendstudie-2022
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Mobiles Arbeiten ist weit verbreitet – aber viele arbeiten am Limit
- 33 % der im Homeoffice Arbeitenden bewegen sich im „Gesunden Durchschnitt“ – die Leistung ist gering bis durchschnittlich, dafür ist die Gesundheit nicht in Gefahr
- 29 % bilden den „Gefährdeten Durchschnitt“, wo es weder um die Leistung noch um die eigene Gesundheit gut bestellt ist
- 12 % der Mitarbeitenden leisten im Homeoffice Außergewöhnliches, riskieren dafür aber ihre eigene Gesundheit – die „Hochleister am Limit“
- Lediglich 26 % schöpfen als „Gesunde Hochleister“ ihr volles Potenzial aus
Gesunde Hochleistende zu fördern lohnt sich, denn sie
- erbringen voller Tatendrang außergewöhnliche Leistungen (+51 % Zielerreichung),
- sind dabei sehr zufrieden (+26 % Arbeitszufriedenheit)
- und erleben drastisch reduzierte emotionale Erschöpfung.
Wirkungsvolle Hebel für gesunde Hochleistung im Homeoffice sind:
- Personalentwicklungsmaßnahmen zur Stärkung eines Mindsets, in dem widersprüchliche Spannungen angenommen und positiv genutzt werden (paradoxes Mindset)
- Das Fördern einer guten Abgrenzung zwischen Privatem und Beruflichem
- Das Verbessern jener Kompetenzen, mit denen Menschen ihre Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulse und Handlungen zielgerichtet steuern (Selbstregulationskompetenz)
- Zielgerichtete und wertschätzend-inspirierende Führung und das Vermeiden einer Laissez-faire-Führung.
Die Studie beschreibt, wie das konkret auf verschiedenen Ebenen umgesetzt werden kann. Darüber hinaus gibt sie Geschäftsführenden, Personalverantwortlichen wie auch Führungskräften Tipps und konkrete Gestaltungsempfehlungen für die post-pandemische Arbeit.
Im Auftrag des Konstanzer Zentrums für Arbeitgeberattraktivität, zeag GmbH, wertete das Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen die Befragungsergebnisse von über 13.400 Führungskräften und Mitarbeitenden aus. Die Studie ist in der Reihe der jährlichen Trendstudien der zeag erschienen und auf www.topjob.de/trendstudie-2022 kostenfrei erhältlich. Die übrigen Trendstudien sind auf www.topjob.de zu finden.
Unter dem Dach des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität fasst die zeag GmbH die beiden Benchmark-Projekte ETHICS IN BUSINESS und TOP JOB thematisch zusammen. Die wissenschaftliche Leitung des Benchmarkings TOP JOB liegt in den Händen von Prof. Dr. Heike Bruch und ihrem Team vom Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen. Schirmherr der Initiative ist der ehemalige Vizekanzler Sigmar Gabriel. zeag begleitet mittelständische Unternehmen, die auf den Gebieten Personalmanagement und unternehmerische Gesellschaftsverantwortung bereits Herausragendes leisten oder mittelfristig leisten möchten.
