Erfolgsstrategien für New Work und Kulturtransformation im deutschen Mittelstand

Im Interview spricht zeag-Geschäftsführerin Silke Masurat zu den wichtigsten Erkenntnissen aus den vergangenen TOP JOB-Trendstudien. Daraus leitet sie Erfolgsstrategien ab, wie Mitteltständler auf den Weg zu neuen Arbeitsformen kommen und die Kulturtransformation leisten.

Frau Masurat, Sie haben die Trendstudien zu Arbeitgeberattraktivität im Mittelstand geleitet. Welche Erkenntnisse haben Sie in Bezug auf New Work und Kulturtransformation gewonnen?

Silke Masurat: Wir haben festgestellt, dass der Wandel zur New Work-Kultur und die digitale Transformation für den deutschen Mittelstand von zentraler Bedeutung sind. Unsere Trendstudien zeigen, dass Unternehmen, die auf flexible Arbeitsstrukturen und digitale Kompetenzen setzen, erfolgreicher sind. Diese Unternehmen haben eine höhere Arbeitgeberattraktivität und können ihre Mitarbeitenden besser binden.

Was genau verstehen Sie unter New Work und wie beeinflusst es die Arbeitgeberattraktivität?

Silke Masurat: New Work steht für flexible, selbstbestimmte Arbeitsmodelle und flache Hierarchien. Es bedeutet, dass Mitarbeitende mehr Autonomie und Verantwortung übernehmen können. Das erhöht die Zufriedenheit und Motivation. Unsere Trendstudie 2016 hat gezeigt, dass solche Strukturen die Innovationskraft und Produktivität steigern.

Können Sie konkrete Zahlen nennen, die diesen Effekt belegen?

Silke Masurat: Ja, natürlich. Unternehmen mit flexiblen Strukturen haben eine um 24% höhere Innovationskraft und eine um 19% bessere Unternehmensleistung. Das zeigt, wie wichtig es ist, den Mitarbeitenden Freiräume zu geben.

Wie wichtig sind digitale Kompetenzen in diesem Kontext?

Silke Masurat: Digitale Kompetenzen sind unerlässlich. Die Trendstudie 2021 hat gezeigt, dass Unternehmen, die in die digitale Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, in der Unternehmensleistung um 19% und in der Innovationskraft um 24% überlegen sind. Die Digitalisierung erleichtert auch die Umsetzung von New Work-Prinzipien.

Welche Rolle spielt die Unternehmenskultur bei der Transformation?

Silke Masurat: Eine starke Unternehmenskultur ist entscheidend. Sie schafft ein Umfeld, in dem sich Mitarbeitende wohlfühlen und entfalten können. Unsere Trendstudie 2015 hat gezeigt, dass Unternehmen, die Diversität und Chancengleichheit fördern, um 16% leistungsfähiger sind. Besonders Frauen fühlen sich in solchen Unternehmen wohler, was die Gesamtleistung verbessert.

Wie können Unternehmen ihre Unternehmenskultur stärken?

Silke Masurat: Unternehmen sollten auf Wertschätzung und Inklusion setzen. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeitenden gehört werden und sich als Teil des Teams fühlen. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie müssen als Vorbilder agieren und eine offene Kommunikation fördern.

Sie haben auch die Bedeutung der Führung betont. Welche Eigenschaften sollten Führungskräfte in Zeiten des Wandels haben?

Silke Masurat: Führungskräfte sollten flexibel, offen und visionär sein. Sie müssen den Wandel aktiv vorantreiben und ihre Teams inspirieren. Eine klare Kommunikation und die Fähigkeit, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen, sind ebenfalls wichtig. Unsere Studien betonen immer wieder, dass eine starke Führung die Motivation und Bindung der Mitarbeitenden erhöht.

In Ihrer neuesten Studie sprechen Sie über die Resilienz von Unternehmen. Was genau bedeutet das?

Silke Masurat: Resilienz bedeutet, dass ein Unternehmen in der Lage ist, auf Herausforderungen flexibel zu reagieren und gestärkt daraus hervorzugehen. Die Trendstudie 2023 hat gezeigt, dass Unternehmen, die auf flexible Arbeitsmodelle und eine starke Unternehmenskultur setzen, eine höhere Resilienz und Leistungsfähigkeit aufweisen. Diese Unternehmen können sich besser an Veränderungen anpassen und ihre Ziele erfolgreich verfolgen.

Welche praktischen Tipps haben Sie für Unternehmen, die ihre Resilienz stärken möchten?

Silke Masurat: Unternehmen sollten regelmäßig ihre Prozesse und Strukturen überprüfen und anpassen. Sie sollten in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren und eine offene Kommunikation fördern. Es ist auch wichtig, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und ihnen die notwendigen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um ihre Aufgaben effektiv zu erfüllen.

Abschließend, was sind die größten Herausforderungen für den deutschen Mittelstand in den nächsten Jahren?

Silke Masurat: Die größten Herausforderungen sind die fortschreitende Digitalisierung, der Fachkräftemangel und die Anpassung an neue Arbeitsmodelle. Unternehmen müssen bereit sein, sich ständig weiterzuentwickeln und auf die sich verändernden Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einzugehen. Wer diese Herausforderungen meistert, wird langfristig erfolgreich sein und seine Arbeitgeberattraktivität und Arbeitgeberexzellenz steigern.

Vielen Dank, Frau Masurat, für die wertvollen Einblicke.

Silke Masurat: Sehr gerne. Ich hoffe, dass unsere Erkenntnisse Unternehmen dabei helfen, den Wandel erfolgreich zu gestalten und ihre Ziele zu erreichen.

Yasmin Buhl

Marketing Managerin

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