Top 3-Förderer von Arbeitgeberattraktivität: Was Arbeitgeber wirklich attraktiv macht

Die Trendstudie „Arbeitgeberattraktivität im Wandel“ der Universität St. Gallen hat im Auftrag des Konstanzer Zentrums für Arbeitgeberattraktivität untersucht, was Mitarbeitende im Unternehmen hält und was sie wegtreibt. Die Studie differenziert nach Geschlecht und Generation. Die Top 3-Förderer von Arbeitgeberattraktivität werden hier beleuchtet.

1. New Culture durch flexible Strukturen

Wollen Unternehmen in Zukunft attraktiv bleiben, brauchen sie eine vertrauensbasierte Arbeitskultur mit flexiblen Strukturen.

Eine gelungene Transformation hierhin benötigt ein klares Zielbild des Top Managements, das Mitarbeitenden Orientierung und Sicherheit vermittelt. Das Top Management sollte sich hierzu regelmäßig hinterfragen: Gestalten es den Wandel tatsächlich proaktiv und visionär? Und lebt es diesen auch vor? Oder wünscht es sich insgeheim doch lieber eine Rückkehr zum alten Status Quo? Nur eine echte Bereitschaft und eine zielgerichtete Einstellung können langfristig zum Erfolg führen.

Zudem funktioniert flexibles und eigenverantwortliches Arbeiten nicht ohne Vertrauen von Führungskräften in ihre Mitarbeitenden. Und auch andersherum müssen Mitarbeitende auf die aktive Unterstützung ihrer Vorgesetzten zählen können. Für die Transformation hin zu einer Vertrauenskultur ist der Dialog über alle Hierarchieebenen und Abteilungen hinweg unbedingt erforderlich.

 

Mehr dazu in der TOP JOB-Trendstudie

2. Internes Unternehmertum

Internes Unternehmertum belegt einen Spitzenplatz auf der Beliebtheitsskala. Bei Arbeitgebern, die dies leben, werden die Mitarbeitenden dazu aufgefordert, neue Ideen zu entwickeln, voranzutreiben und sich kreativ zu erproben.
Meist bedeutet dies, dass Mitarbeitende verschiedenster Ebenen und über Abteilungen hinweg gemeinsam an Innovationen arbeiten.

Diese Freiräume müssen den Mitarbeitenden durch empowernde Führung bewusst eingeräumt werden. Die Führungskraft gibt hierbei Verantwortung an das Team ab und befähigt es, Prozess, Aufgabe und Mittel zur Lösung einer Aufgabe selbst zu bestimmen. Führungskräfte müssen lernen zu verstehen, dass diese Art zu führen für sie keinen Machtverlust bedeutet, sondern ihnen mehr Zeit verschafft, sich um wichtige strategische Fragestellungen kümmern zu können.

Auch ist selbstbestimmte Führung keinesfalls mit einer Laissez-faire-Führung zu verwechseln, bei der Mitarbeitende sich selbst überlassen werden oder nur die technische Infrastruktur bereitgestellt bekommen.
Coachings und Weiterbildungen können helfen. Außerdem sind regelmäßige Feedbackgespräche wichtig, um zu prüfen, inwieweit es gelingt, die Mitarbeitenden mit ins Boot zu holen.

Achtung: Empowernde Führung ist kein „Standard-Tool“. Denn Mitarbeitende können sowohl mit Enthusiasmus als auch Stress auf größere Verantwortung reagieren. Das hängt stark davon ab, ob sie persönlich und fachlich dazu bereit sind, eigenständig und gestalterisch tätig zu sein. Führungskräfte und Mitarbeitende sollten gemeinsam neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten abstecken. Mehr zum Umbruch in die neue Arbeitswelt

3. Vertrauenskultur im Unternehmen

Bei einer starken Vertrauenskultur können sich Mitarbeitende und Führungskräfte aufeinander einlassen und verlassen. Besonders in flexiblen Arbeitsstrukturen ist dies maßgeblich. Führungskräfte müssen Mitarbeitenden ihr Vertrauen vermitteln, damit diese die ihnen eingeräumten Freiräume produktiv nutzen. Nur wenn Mitarbeitenden ein solches Vertrauen entgegengebracht wird, können die Vorteile der neuen Arbeitswelt, wie eine größere Agilität sowie steigende Innovationskraft, langfristig realisiert werden. Das Betrachten der Generationen und Geschlechter zeigt: Für Unternehmen mit vorwiegend männlicher Belegschaft und Leistungsträgern aus der Generation x ist es ganz besonders ratsam, den vertrauensvollen Umgang sowohl unter den Mitarbeitenden als auch von Seiten der Führungskräfte gezielt zu fördern. Denn bei diesen beiden Mitarbeitergruppen wird Vertrauen besonders groß geschrieben.

Mehr über Arbeitgeberattraktivität in unserer Trendstudie

 

Die aktuelle Trendstudie zeigt außerdem genau auf, welche weiteren Faktoren für die Attraktivität von Arbeitgebern relevant sind. Bemerkenswert und aufschlussreich ist zudem, welche Faktoren Arbeitgeberattraktivität zerstören und wie sich diese jeweils in den Geschlechtern und Generationen unterschiedlich abbilden. Die Studie ist hier kostenlos erhältlich.