Stephan-Christian Köhler, seit 25 Jahren bei E+H, begann im Marketing und in der Kommunikation. „Ich bin einfach ein kommunikativer Mensch und so irgendwann in die Rolle des Zuhörers gerutscht,“ erzählt er. Heute beschäftigt das Unternehmen 1.350 Mitarbeitende an sechs Standorten weltweit.
„Der Anspruch, eine führende Rolle zu haben als Arbeitgeber, kommt nicht einfach nur, weil wir nette Leute sind. Das ist Arbeit für alle Seiten.“
Stephan-Christian Köhler, Leiter Human Resources
In Baden-Württemberg ist die Konkurrenz um fähige Arbeitskräfte hoch. „Auf der anderen Seite der Autobahn sitzt zum Beispiel die Firma Trumpf oder oben auf dem Hügel die Firma Bosch,“ beschreibt Köhler die Lage. Doch trotz dieser starken Konkurrenz bleibt die Fluktuation bei E+H gering. „Fluktuation zu beispielsweise Porsche oder Trumpf gibt es kaum,“ betont Köhler.
Der Wandel hin zu flexibleren Arbeitsmodellen begann bei E+H schon vor Corona und intensivierte sich während der Pandemie stark. Köhler beschreibt: „Ein Kollege sagte drei Monate später: ‚Leute, das ist unglaublich! Wir sind schneller als vorher!‘ " Diese Erfahrung zeigte deutlich, dass Technologie allein nicht ausreicht – es braucht eine starke Unternehmenskultur.
Wachstum bedeutet auch Ausbau – ein neues Bürogebäude musste her. Durch Workshops mit externen Partnern wurden spezifische Zonierungen für Lounge-, Ruhe- und Lernbereiche entwickelt. Das Ergebnis? Ein Magnet für Mitarbeitende: „Die Leute sind quasi in dieses Gebäude eingezogen und waren happy.“
Während viele Mitarbeitende im Büro arbeiten, gibt es natürlich auch jene in der Fertigung. Hier liegt der Fokus auf ergonomischen Maßnahmen zur Entlastung sowie kontinuierlicher Prozessoptimierung. Projekte wie der „Attraktive Shopfloor“ ermöglichen es Mitarbeitenden, ihre Ideen einzubringen – sei es durch individuelle Pausenraumgestaltung oder spezifische Weiterbildungsangebote.
Seit 2006 setzt E+H auf regelmäßige Mitarbeiterbefragungen als Instrument zur Verbesserung der Unternehmenskultur. „Mitarbeiterbefragungen sind anonym und liefern ein Stimmungsbild,“ erklärt Köhler. Diese Auswertungen helfen dabei, sowohl positive Aspekte weiter auszubauen als auch Schwachstellen gezielt anzugehen.
Endress+Hauser Conducta zeigt eindrucksvoll, dass mittelständische Unternehmen durch gezielte Maßnahmen im Bereich New Work und eine starke Unternehmenskultur nicht nur konkurrenzfähig bleiben können, sondern sogar zum Arbeitgeberliebling avancieren können.
„Der Anspruch, eine führende Rolle zu haben als Arbeitgeber, kommt nicht einfach nur, weil wir nette Leute sind,“ resümiert Köhler treffend. „Das ist Arbeit für alle Seiten.“ Und genau diese zahlt sich aus – für das Unternehmen ebenso wie für seine Mitarbeitenden.