Zum Lieblingsarbeitgeber werden: Stephan-Christian Köhler von Endress+Hauser verrät wie

Das Produktionsunternehmen Endress+Hauser Liquid Analysis hat sich seit 2009 als herausragender Arbeitgeber etabliert und wurde bereits zum beeindruckenden 12. Mal mit dem TOP JOB-Arbeitgeberpreis ausgezeichnet. Die rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen die inspirierende und motivationsfördernde Führung sowie die zahlreichen Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung. Ein dialogorientiertes Miteinander und ein Arbeitsklima, das durch Teamgeist und Eigenverantwortung geprägt ist, haben maßgeblich zu dieser wiederholten Anerkennung beigetragen. Auch die TOP JOB-Jury war erneut beeindruckt und wählte Endress+Hauser Liquid Analysis zum besten Arbeitgeber des Jahres 2024 in der Größenklasse D.

Herr Köhler, Sie sind seit 25 Jahren bei Endress+Hauser. Wie hat sich Ihre Rolle im Unternehmen entwickelt und wie haben Sie dazu beigetragen, dass Endress+Hauser Conducta zum Arbeitgeberliebling wurde?

Stephan-Christian Köhler | Leiter HR: Ich begann als Verantwortlicher für Marketing, Kommunikation, Services und Dokumentation. Mit der Zeit rückten Themen wie Personalentwicklung und Unternehmenskultur auf meine Agenda. Mein Ziel war es, Endress+Hauser intern als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Durch eine starke Unternehmenskultur und gezielte Maßnahmen ist uns das erfolgreich gelungen.

Was waren die ersten Schritte, um Endress+Hauser als attraktiven Arbeitgeber zu etablieren?

Stephan-Christian Köhler: Zunächst haben wir uns darauf konzentriert, eine offene Kommunikationskultur zu schaffen. Mein Hintergrund in Marketing und Kommunikation half dabei enorm. Wir wollten sicherstellen, dass sich jeder Mitarbeitende einbringen kann und gehört wird. Dies schuf eine Basis des Vertrauens und der Zusammenarbeit.

Welche konkreten Maßnahmen haben Sie ergriffen, um die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern?

Stephan-Christian Köhler: Wir haben flexible Arbeitszeitmodelle eingeführt und individuelle Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden berücksichtigt. Schon vor Corona begannen wir mit Cloud-Anwendungen, um die Zusammenarbeit zu fördern. Während der Pandemie intensivierten wir diese Maßnahmen und führten Homeoffice ein, was unsere Effizienz sogar steigerte.

Wie haben Sie den Wandel hin zu mehr Homeoffice gemeistert?

Stephan-Christian Köhler: Anfangs gab es Bedenken, ob das Unternehmen zusammenbrechen würde. Doch durch die Technologie und unsere etablierte Unternehmenskultur konnten wir schnell adaptieren. Wir führten Leadership-Trainings durch und arbeiteten eng mit Experten zusammen, um virtuelle Teams effektiv zu führen.

Welche Rolle spielt die Unternehmenskultur bei Ihrem Erfolg?

Stephan-Christian Köhler: Eine starke Unternehmenskultur ist entscheidend. Wir fördern den Spaß an der Arbeit und bieten unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich einzubringen und erfolgreich zu sein. Unsere Werte als Familienunternehmen sind immens wichtig und werden von den Mitarbeitenden geschätzt.

Wie gehen Sie mit der Konkurrenz um Fachkräfte in Ihrer Region um?

Stephan-Christian Köhler: Obwohl wir neben großen Unternehmen wie Bosch und Trumpf sitzen, haben wir gute Kontakte zu diesen Firmen und helfen uns gegenseitig. Unsere Fluktuation ist gering, da wir ein attraktives Arbeitsumfeld bieten. Wir setzen auf individuelle Förderung und ein starkes Gemeinschaftsgefühl.


„Wir kaufen kein Siegel; stattdessen investieren wir in eine saubere Unternehmensanalyse durch TOP JOB.“

Stephan-Christian Köhler, Leiter Human Resources


Sie haben ein neues Bürogebäude errichtet. Welche Überlegungen flossen dabei ein?

Stephan-Christian Köhler: Wir wollten ein Umfeld schaffen, das den Arbeitsmodi unserer Teams entspricht. Durch Workshops ermittelten wir die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden und gestalteten das Gebäude entsprechend. Das Ergebnis war ein Magnet für unsere Leute.

Wie sieht es in der Produktion aus? Gibt es dort auch Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberfreundlichkeit?

Stephan-Christian Köhler: Ja, auch in der Produktion versuchen wir, das Arbeitsumfeld zu verbessern. Ergonomische Maßnahmen schonen Rücken und Augen, und wir fördern individuelle Pausenraumgestaltungen sowie Weiterbildungsangebote.

Welche Rolle spielen Mitarbeiterbefragungen bei Ihnen?

Stephan-Christian Köhler: Mitarbeiterbefragungen sind ein zentrales Instrument für uns. Sie liefern wertvolle Einblicke in die Stimmung im Unternehmen und helfen uns, Verbesserungen vorzunehmen. Sowohl interne Befragungen als auch externe Programme wie TOP JOB geben uns wichtige Benchmarks.

Können Sie Beispiele nennen, wie Mitarbeiterbefragungen konkrete Veränderungen bewirkt haben?

Stephan-Christian Köhler: Absolut! Die Ergebnisse zeigen uns nicht nur Lob sondern auch Schwachstellen auf. Diese diskutieren wir dann gemeinsam mit den Mitarbeitenden: Was können wir tun? Was wären eure Ideen? So entstehen praxisnahe Lösungen direkt aus dem Team heraus.

Was sind Ihre größten Erfolge im Bereich Personalmanagement?

Stephan-Christian Köhler: Seit 2006 haben wir rund 2.000 neue Mitarbeitende eingestellt und unsere Organisation kontinuierlich weiterentwickelt. Unsere jährlichen Mitarbeiterbefragungen begleiten unser Wachstum und helfen uns, richtungsweisende Maßnahmen zu ergreifen.

Wie wichtig ist Ihnen die Auszeichnung durch Programme wie TOP JOB?

Stephan-Christian Köhler: Sehr wichtig! Die Teilnahme an TOP JOB gibt uns wertvolle Benchmarks nach externen Standards.

Es geht nicht nur darum zu gewinnen, sondern darum, kontinuierlich besser zu werden und von anderen erfolgreichen Unternehmen zu lernen. Seit 2009 nehmen wir jährlich an TOP JOB teil und konnten 2024 zum dritten Mal den ersten Platz in unserer Größenkategorie erreichen. Die Auszeichnung zeigt uns nicht nur unsere Stärken auf, sondern auch Bereiche mit Verbesserungspotenzial im Vergleich zu anderen attraktiven Arbeitgebern. Diese Erkenntnisse nutzen wir gezielt zur Weiterentwicklung unserer Unternehmensstrategie. Die Ergebnisse dieser Analysen diskutieren wir intensiv intern und leiten daraus konkrete Maßnahmen ab – das ist echte Arbeit für alle Seiten.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Köhler!

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Yasmin Buhl

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